DIE Frau sein gibt ihr Debut

Wort AN in Großbuchstaben mit Mohnblume durchscheinend als Blumenfilter überlagert

Ist es denn wahr – braucht die (virtuelle) Welt tatsächlich noch einen Frauen-Blog?

Wir sagen eindeutig JA! – weil…

solange wir alle in einer Welt leben, in welcher es Gedenktage und Aktionstage braucht, um daran zu erinnern,

  • dass gleiche Arbeit für alle Menschen mit gleicher Lohnhöhe abgegolten werden soll und Geschlecht dabei keine Rollen spielen darf.
  • dass sexuelle Gewalt in Konflikten nicht ok ist.
  • dass weibliche Körper anders funktionieren als männliche Körper und Gendermedizin wichtig ist.
  • dass Frauen in allen Bereichen das Recht haben, erfolgreich zu sein (Frauen in der Wissenschaft, Schifffahrt, Diplomatie, Frauen im Management usw.).
  • dass Care-Tätigkeiten mit all ihren Auswirkungen und Effekten (z,B. mangelnde Versicherungsbeitragsjahre für die Pension) nicht per se weiblich sind.
  • dass Gewalt an Frauen beseitigt sein soll.

solange man Tipps an Frauen und Mädchen geben muss, wie sie sich idealerweise zu verhalten haben, um nicht Opfer einer Vergewaltigung zu werden.

solange man bei Beobachtungsservices medialer Berichterstattung sicher sein kann, dass Begriffe wie „Frauenrechte“, „Gewalt“ bzw. „Gewaltschutz“, „Frauennotruf“ oder „Frauenhäuser“ erfolgreiche Schlagworte sind und sich ein Abonnement sozusagen „lohnt“, um über frauenspezifische Vorfälle und Ereignisse stets auf dem Laufenden zu sein.

solange ein Kunstbegriff wie „Femizid“ nicht automatisch empörende Verständnis- und Fassungslosigkeit bewirkt, sodass alle Menschen vereint zusammen wirken, um der Notwendigkeit einer solchen Begrifflichkeit entgegen zu treten – mit einer simplen aber selbstverständlichen Menschlichkeit, die Rahmen, Strukturen und Systeme zu verändern vermag.

solange der Verein autonomer Frauenhäuser (AÖF) Statistiken führen  muss, um das Ausmaß von Gewalt an Frauen in Österreich in Zahlen sichtbar zu machen und diese Zahlen auf der Homepage mindestens monatlich aktualisiert werden – LINK zum AÖF

solange Fachstellen und Versorgungsstrukturen in der psychosozialen Frauen-Gewaltschutzarbeit ausgebaut werden, nur um festzustellen, dass das Angebot bei weitem nicht ausreicht, um dem Bedarf betroffener Frauen Rechnung tragen bzw. sie überhaupt „rechtzeitig“ erreichen zu können.

solange die taffe, gewitzte, junge Kassiererin an der Supermarktkasse ihre ganze Zukunft von einem noch nicht existierenden Ehemann abhängig macht:
Beim Smalltalk während des Scannens der Waren kommt die Errungenschaft des Computers und damit das „Nicht mehr Kopfrechnen müssen“ zur Sprache. Die junge Frau meint dazu: „Mathematik war immer mein Lieblingsfach“. Neugierig geworden wird sie gefragt, weshalb sie dann nicht weiter zur Schule oder studieren geht. Ihre Antwort lautet: „Ich bin hübsch genug. Ich werde bald einen tollen Mann heiraten und Kinder bekommen und mit ihm geht es mir dann richtig gut.“
Ein weiteres, beinahe angstbehaftetes Fragen nach ihrem Alter bringt die Erkenntnis: diese taffe, gewitzte, junge Frau ist gerade 17 Jahre alt geworden…

… aber auch solange folgende Gegebenheit Alltagserleben einer Frau sein kann: Sie als Kundin in der KFZ-Werkstatt erklärt dem Automechaniker, dass das Ansaugventil bei ihrem Mini vermutlich nicht richtig schließt und er solle sich das bitte mal genauer anschauen. Er schüttelt darauf hin den Kopf und lächelt sie milde an. Seine Antwort lautet: „Überlassen Sie doch die Diagnose dem Fachmann. Ich sage Ihnen ja auch nicht, mit wieviel Grad die Wäsche gewaschen werden soll oder ob Sie Fett oder Butter zum Ausbacken verwenden sollen…“. Und dabei tätschelt er noch kurz ihre Schulter.

JA, solange – finden wir – kann es nicht genug Frauen-Blogs, Frauenstimmen, Frauenpower, Frauenwiderstand, Frauensolidarität, Frauenaktivität, Frauenwut, Frauenmut, Frauenvisionen, Frauen FÜR Frauen geben!
Aufstampfen oder Tanzen?
Egal – Hauptsache kein Stillstand!
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3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Danke für die Worte!
    Es ist erschreckend, wie tief verwurzelt in jeder einzelnen das Patriarchat ist.
    Gleichberechtigung ist für alle Seiten Arbeit. In den letzten Jahrzehnten hat sich leider viel zu wenig getan, um in die meiner Meinung nach richtigen Richtung zu gehen

    Antworten
  • Ich freue mich über den Blog!!!
    Jeder Beitrag ist notwendiger denn je … !!! Und jede bewusstmachende Stimme für Gleichberechtigung ist eine essentielle Stimme!!

    Antworten
  • Laut sein, unbequem sein, anecken, (ver-)stören, informieren, inspirieren … jeder Beitrag macht einen Unterschied! Danke!

    Antworten

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