„Wen kümmert´s?“

Schriftzug NOT ausgewaschen mit Blumenfilter

Pressekonferenz unter Mitwirkung von FRAUEN für FRAUEN

Wann:

29.02.2024

Anlass:

Equal Care Day (29.02.2024) und internationaler Frauentag (08.03.2024)

Wo:

Frauenzentrum St. Pölten

Mit dem Titel „Wen kümmerts? Who cares?“ fand am 29.2.2024 – am Equal Care Day – unter der Koordination des niederösterreichischen Armutsnetzwerkes eine gut besuchte Pressekonferenz statt. Unter anderem waren interessierte Journalist*innen von ORF und NÖN mit dabei. Im Fokus standen die Hürden auf dem Weg zur sozialen Absicherung und Verteilungsgerechtigkeit.
Und FRAUEN für FRAUEN Geschäftsführerin Manuela Kräuter war als Expertin für das Thema „Frauenarmut im Alter“ mit dabei.

Bild zeigt 5 Frauen mit Botschaften  rund um Gleichstellung von Frauen in der Hand

v.l.n.r.: Manuela Kräuter, Martina Eigelsreiter, Barbara Bühler, Barbara Seyrl, Ronya Alev (c) Foto Katharina Thanmayer

Berichterstattungen

Mein Bezirk online (29.02.2024)

NÖN online (29.02.2024)

heute.at (03.03.2024)

Anmerkung Frauen für Frauen: Danke an die Medienvertreter*innen für die Unterstützung dieses gesellschaftliche Kernproblem sichtbarer und bewusster zu machen.


Informationen aus Pressemappe und die Presseaussendung zum Vertiefen

FRAUEN für FRAUEN – Botschaften (Auszug aus der Pressemappe)

„…das böse Erwachen kam mit dem Eintritt in die Pension“
Armut im Alter ist weiblich – das muss gesagt werden!

Ein Frauenleben bedeutet viel Arbeit – sowohl bezahlte Erwerbstätigkeit als auch unbezahlte Tätigkeiten wie Pflege und Kindererziehung. Diese meist unbezahlten Tätigkeiten haben einen hohen finanziellen Wert für den Staatshaushalt. Verschiedene Lebensumstände und Entscheidungen, die oft von sozialen Erwartungen geprägt sind, führen dazu, dass das durchschnittliche Lebenseinkommen einer Frau deutlich niedriger ist als das eines Mannes. Demzufolge ist auch das weibliche Pensionseinkommen deutlicher niedriger, was sich schlussendlich negativ auf ihren Lebensstandard im Pensionsalter auswirkt. Die Folge: Frauen über 60 sind in Österreich in einem hohen Ausmaß armutsbetroffen.
[….]Eine Pensionsreform auf Kosten der Frauen
Die 2005 durchgeführte Pensionsreform trägt zudem stark zur Armutsgefährdung und Armutsbetroffenheit bei: wurden früher die besten 15 Erwerbsjahre als Berechnungsgrundlage herangezogen, so hatte die Frau die Chance mangelnde/niedrige Beitragsphasen eher zu „verkraften“, weil eben die Zeiten herangezogen wurden, in denen sie hohe Beitragszahlungen leistete.

[….]Volkswirtschaftlicher Schaden
Daher fordern wir ein Einkommenssystem, das die gegebenen strukturellen Missstände für Frauen im Kreislauf des Geldes von Erwerb bis zum Verbrauch endlich beseitigt. Es geht nicht darum, gutgemeinte Ausgleichsleistungen für die „armen“ Frauen zu erfinden. Es geht um ein Hinschauen und Ernstnehmen der Tatsache, dass die angeführten Diskriminierungen von Frauen nicht nur persönliche Schicksale bewirken, sondern dass dadurch ein enormer volkwirtschaftlicher Schaden für Österreich entsteht.

[….]Aus diesem Grund laden wir Wissenschaftler*innen ein, sich folgender Frage für ihr nächstes Forschungsprojekt anzunehmen, welches beispielsweise bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft eingereicht werden könnte: „Was kostet es den Staat, ältere Frauen arm sein und arm werden zu lassen?“
[….]

Gesamttext von FRAUEN für FRAUEN als Download


Textbeiträge aus der Pressemappe vom Büro für Diversität in St. Pölten, von Arbeit plus, von Amnesty International und von der NÖ Armutskonferenz als Download


Auszug aus der Presseaussendung des NÖ Armutsnetzwerks

„Wen kümmerts?“, fragen Vertreterinnen des NÖ Armutsnetzwerks, einem Netzwerk aus 31 Mitgliedsorganisationen aus ganz Niederösterreich, anlässlich des Equal Care Day sowie des internationalen Frauentags, und luden am 29.2. gemeinsam zur Pressekonferenz ins Frauenzentrum St. Pölten. „Wir schauen hin und zeigen, dass Frauen – obwohl sie vieles stemmen und leisten – viel zu oft ein Leben an oder unter der Armutsgrenze führen, weil ihnen auf dem Weg zur sozialen Absicherung viele Hürden in den Weg gestellt werden“, so Barbara Bühler, Obfrau und Koordinatorin des Netzwerks. Sie verweist auch darauf, dass viele Menschen in Niederösterreich von Armut betroffen sind, konkret 14% der Niederösterreicher*innen bzw. 236.000 Menschen1 im Jahr 2022. „Damit waren im Jahr 2022 in Niederösterreich so viele Menschen armutsgefährdet, wie das Waldviertel Einwohner*innen hat 2“ so Bühler mit Verweis auf Daten der Statistik Austria sowie den NÖ Sozialbericht. Der Weg zur sozialen Absicherung sei vor allem für Frauen mit vielen Hürden verbunden, die es gelte abzubauen, so die Vertreterinnen des Netzwerks.
[….]Manuela Kräuter von FRAUEN FÜR FRAUEN im Weinviertel berichtet von Klientinnen, die bereits mit 50 Jahren vielfach von Altersdiskriminierung im Arbeitsleben betroffen sind. Dies erschwert ihnen den Weg zurück in die Erwerbsarbeit und damit auch die Aussicht auf eine höhere Pension. „Es ist unverständlich, dass der Staat kein größeres Interesse zeigt, die Kaufkraft älterer Frauen zu stärken, obwohl sie aufgrund ihrer längeren Lebenserwartung volkswirtschaftlich relevant sind“, bemerkt Kräuter……“
[….]

Der gesamte Text der Presseaussendung als Download


Hintergrundinformationen zum NÖ Armutsnetzwerk www.noe-armutsnetzwerk.at

Das NÖ Armutsnetzwerk ist…

… ein unabhängiger, überparteilicher und überkonfessioneller Zusammenschluss von 31 Organisationen und 41 Personen und als regionales Netzwerk Teil der österreichischen Armutskonferenz. Ziel des NÖ Armutsnetzwerks ist es, Probleme von Menschen, die von Armut betroffen sind, aufzuzeigen, Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und sich für deren Umsetzung einzusetzen

Die Mitgliedsorganisationen des NÖ Armutsnetzwerks (Stand Jänner 2024):

AK Niederösterreich, arbeit plus – Soziale Unternehmen Niederösterreich, Arge SÖB Niederösterreich, Auge Arbeitsgemeinschaft unabhängige und grüne Gewerkschaften, Beratungsstelle FAIR Volkshilfe Wien, bewok- Beratung gegen Wohnungsverlust, Büro für Diversität der Stadt St. Pölten, Caritas Erzdiözese Wien, Caritas Diözese St. Pölten, Diakonie Flüchtlingsdienst, Emmausgemeinschaft St. Pölten, Frauenzentrum St. Pölten, Frauenplattform Krems, Frauen für Frauen Weinviertel, HSSG- Hilfe zur Selbsthilfe seelische Gesundheit, Jugend und Lebenswelt, Katholische Aktion der Diözese St. Pölten, katholisches Bildungswerk kbw, NÖ Landesverein für Erwachsenenschutz – Erwachsenenvertretung, Bewohnervertretung, Tender Verein für Jugendarbeit, Psychosoziales Zentrum Schiltern GesmbH, PSZ gGmbH, Rotes Kreuz NÖ, Schuldnerberatung NÖ gGmbH, Verein Haus des Lernens, Verein Frauenzentrum St. Pölten, Verein Soziale Initiative Gmünd, Verein Wohnen Verein, Wohnen und Arbeit, Vertretungsnetz, Volkshilfe NÖ, zb – zentrum für beratung, training & entwicklung

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